Vor Kurzem begrüßte die Finanzchefin bei einer Veranstaltung die Gäste. Sie präsentierte das Unternehmen mit vielen Zahlen, von denen ich mir keine gemerkt habe. Nach langen fünf Minuten ergriff der PR-Leiter das Wort. Seine Erzählungen über die Gründung des Unternehmens, die Bauphase, die Begegnung mit den Angestellten, ja sogar über die Wertschöpfung des Unternehmens in der Region hätte ewig dauern können. Jeder Gast – inklusive mir – hing an seinen Lippen.
Doch wie verpacke ich meine Präsentation in eine interessante Geschichte? Zuerst einmal, indem ich hilfreiche Werkzeuge verwende. Womit wir zum ersten Punkt meiner heutigen Bloggeschichte kommen:
1. Ein virtuelles Notizbuch speichert alle Geistesblitze
2. Geschichten machen Präsentationen unterhaltsam
3. Persönliche Anekdoten würzen jede Präsentation
4. Gehirngerecht vortragen – Geschichten malen Bilder
5. Ein animiertes Sitzungsprotokoll
1. Ein virtuelles Notizbuch speichert alle Geistesblitze
Eine Geschichte entsteht aus einer oder mehreren guten Ideen. Doch meistens tauchen diese – zumindest bei mir – dann auf, wenn ich gerade laufe, Auto fahre, in einem Kaffeehaus sitze, am See liege, warte, putze oder bügle. Dafür gibt es ein »Gedankenblitz-Sortierwerkzeug«: egal ob Foto, Webseitenlink, getippte Notiz, Datei oder E-Mail. Evernote bringt alles zusammen, mit Stichwörtern, Erinnerungen und Freigaben für Kollegen, sortiert in unterschiedliche Notizbücher. So bleibt jede Idee erhalten. Ich habe mich lange dagegen gewehrt – doch dieses Programm sortiert mir mein ganzes (Arbeits-)Leben.
2. Geschichten machen Präsentationen unterhaltsam
Geschichten sind leicht zu merken, überzeugen, motivieren und sprechen unser Unterbewusstsein über Emotionen an – mehr dazu finden Sie in einer früheren Bloggeschichte von mir. Schön und gut. Doch was gehört zum Inhalt einer Geschichte? Sie braucht einen Helden. Den Präsentierenden selbst, dessen Kunden oder ein Produkt. Dieser Held muss eine Entwicklung durchleben, weil er eine Vision zu erfüllen hat. Egal, nach welchem Geschichtenschema die Präsentation aufgebaut ist: ob der Held sich stetig entwickelt und Stufen erklimmt, eine Berg- und Talfahrt durchläuft, das Publikum durch eine Finte zuerst in eine andere Richtung lockt oder die Präsentation mit dem Brennpunkt beginnt. Jeder Aufbau enthält drei dramaturgische Abschnitte – in beliebiger Reihenfolge:
• Problem, Konfliktbeschreibung, Herausforderung;
• Weg, Reise, Entscheidung;
• Lösung, Kampf & Sieg.
Warum ein Wissenschaftler vorschlägt, dass jedes Problem getanzt werden sollte? Weil selbst er die Ausführungen seiner Kollegen nicht versteht. Und zudem langweilige Präsentationen verabscheut. Er will sogar die Firmenbudgets damit entlasten.
3. Persönliche Anekdoten würzen jede Präsentation
Vorträge von (ehemaligen) Spitzensportlern sind beliebt. Warum? Zu allererst haben sie bewiesen, dass sie zu den Besten zählen. Doch sie erzählen auch aus ihren Leben, beschreiben persönliche Höhen und Tiefen. Das Gehirn der Zuhörer speichert die Emotionen und Erfahrungen und kann sie wieder abrufen. Das unterscheidet Kultmarken von Marken. Sie haben Persönlichkeit. Das bekommen unsere Präsentationen auch, wenn wir sie mit persönlichen Geschichten würzen. Das macht uns authentisch. Je mehr ich von mir Preis gebe, umso mehr glauben mir meine Zuhörer. Ich selbst habe die Kraft des Geschichtenerzählens, des Storytellings in meiner eigenen Firma erkannt. Seit ich begonnen habe, über meine Leidenschaft – Geschichten – zu schreiben, brachte mir jede versandte Bloggeschichte einen weiteren Kundenauftrag.
4. Gehirngerecht vortragen – Geschichten malen Bilder
Wenn ein Vortrag ohne viel Text, zig Unterpunkten und Unterunterpunkte auskommt, ist jeder Zuhörer dankbar. Wie wäre es mal mit einer »Prezentation«, instead? Wenig Text, viel Bild. Bilder existieren schon viel länger als unsere gesprochene und geschriebene Sprache. Sie dringen deshalb schneller ins Unterbewusstsein. Meine Worte geben den Bildern meinen Wert.
Meine Beispiel-Prezi über Zutaten guter Geschichten
5. Ein animiertes Sitzungsprotokoll
Flipcharts sind bei Sitzungen sehr beliebt. Sie halten Gedanken, Stimmungen und Lösungsvorschläge fest. Mit dem Präsentationstool Tawe (sprich »Tour«, laut Erfinder) kann ich – je nach Zeichenkunst – rasch eine kleine Präsentation produzieren, versenden, publizieren.
Als Beispiel zeige ich Ihnen in einer kurzen Tour, wie meine Bloggeschichten entstehen.
Welche Tipps habt ihr, um eure Präsentationen ansprechend zu gestalten? Ich freue mich über jedes Signal.
Alles Liebe sendet
Nina Karner
Danke für das Foto an @deathtostock
Danke für die Software Tawe an @SparkolHQ